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1997 - Der Goggolori

Die Handlung

Unsere Geschichte beginnt - vielleicht hat sie sich sogar wirklich zugetragen ...- im Jahre 1617 im Dorf Finning in der Nähe von Landsberg.Die Weberleut’ Irwing und Afra haben es im Lauf der Jahre zu Wohlstand und Reichtum gebracht. Mit ihrer Tochter Zeipoth könnten sie ein zufriedenes Leben führen. Doch irgend etwas stimmt nicht; das Weberpaar ist bedrückt und unglücklich. Dem Bruder Einsiedel fällt dies als erstes auf, er stellt sie zur Rede und erfährt erschreckendes; In jungen Jahren haben die Beiden einen Pakt mit dem Erdmandl, dem wilden Schratt, dem Goggolori geschlossen. Er verhilft ihnen zu Reichtum und Ansehen, dafür geben sie ihm von allem was sie erarbeiten und bekommen immer das Erste. Ohne drüber nachzudenken, versprechen sie ihm so auch das erste Kind. Nun ist die Zeit gekommen, der Goggolori fordert die Einlösung des Versprechens: das erste und einzige Kind Zeipoth gehört ihm!  Die Weberin ruft in ihrer Not die Ullerin eine Seelnonn’ und Baderin zu Hilfe. Leider richtet auch die mit ihrer ganzen Hexenkunst nichts gegen den Goggolori aus, er ist ihr „z’mächtig“.
Doch der gute Bruder Einsiedel weiß Rat: man müsse das Mädchen schnell verheiraten, dann habe der Goggolori keine Macht mehr. Eine schnelle Hochzeit mit dem Musikanten, Aberwin, den die Eltern nur widerwillig akzeptieren, wird vereinbart. In der Zwischenzeit bringt Zeipoth vom Schlehenpflücken ein drolliges Männchen mit nach Hause. Sie glaubt, ein lebendiges Spielzeug gefunden zu haben; zum Entsetzen der Eltern hat sie den Goggolori mitgebracht! Der treibt nun im Haus sein Unwesen und narrt die Weber-Eltern bis auf´s Blut Noch einmal wendet sich die Weberin an die Ullerin und bittet sie, den Goggolori unschädlich zu machen. Nachdem die Weberin 30 Silberlinge bietet, rückt die Ullerin ihr letztes Mittel heraus, ein „Stückl vom Mond“! Damit müsse man den Goggolori bewerfen, dann würde er für immer verschwinden. träfe man ihn aber nicht, käme die Pest, der Schwarze Tod ins Land! Dies nimmt die Weberin auf ihr Gewissen. Bei nächster Gelegenheit, die Frauen treffen sich zum gemeinsamen Spinnen, wirft die Weberin die Phiole nach dem Goggolori. Zeipoth fällt ihr in den Arm, sie verfehlt ihn. Während des Erntedankfestes verkündet der Einsiedel die Verlobung von Zeipoth und Aberwin. Plötzlich steht der Goggolori mitten unter ihnen, er holt die Zeipoth in sein Reich. Die Weberin fällt zu Boden, sie ist das erste Opfer der Pest.
Ein halbes Jahr ist vergangen. Am Grab der Weberin betet Irwing für ihr Seelenheil, denn bisher findet sie keinen Frieden. Plötzlich steht Zeipoth vor ihm, sie berichtet von der Zeit beim Goggolori und offenbart sein tiefstes Geheimnis: Der Goggolori kann nicht in die ewige Seligkeit eingehen, weil er keinen eigenen Tod hat. Und nur wenn ihm ein Mensch aus
Liebe seinen Tod schenkt, könne er Frieden finden. Mehrere Jahre sind ins Land gezogen. Die Pest und auch der 30 jährige Krieg haben viele Menschen dahingerafft. In einem Wirtshaus spielen die Ullerin und der Goggolori in Gestalt
eines Soldaten um die Macht auf der Welt. Die Ullerin verliert das Spiel und zugleich ihre Hexenkraft. Um das Versprechen ihrer Eltern einzulösen geht Zeipoth freiwillig mit dem Goggolori und schenkt ihm aus Dankbarkeit, weil er sie vor der Pest gerettet hat, ihren eigenen Tod. Von dem im letzten Moment eintreffenden Aberwin kann sie nur noch Abschied nehmen. So
sitzt die Zeipoth und webt bis zum Jüngsten Tag am Kronmantel unserer lieben Frau.

Regie

Maria Klostermeier-Hupe