1989 - Das Haus in Montevideo
Die Handlung
Der untadelige Professor Traugott Hermann Nägler lebt mit seiner Frau Marianne und seinen zwölf (nach Figuren von Richard Wagner und der griechischen Mythologie benannten) Kindern in einer spießbürgerlichen Kleinstadtidylle. Als die älteste Tochter Atlanta von Näglers verstorbener Schwester ein Haus in Montevideo erbt, ist der moralisch integre Professor zunächst gar nicht erbaut – war seine Schwester doch das schwarze Schaf der Familie. Sie war schwanger geworden ohne verheiratet zu sein.
Doch gemeinsam mit Pastor Riesling, einem Freund der Familie, gelingt es Atlanta, ihre Familie zur Reise nach Montevideo zu überreden, damit sie die Erbschaft antreten kann. In Montevideo geraten die Moralvorstellungen der Näglers vollends ins Wanken, als sie vermuten, was für ein Etablissement sich in dem Haus der Toten verbirgt. Tatsächlich ist es aber kein Bordell, sondern eine Art Musikinternat. Die Verstorbene hatte als begnadete und auch geschäftlich erfolgreiche Sängerin Mittel genug, das Haus zu errichten und den Unterrichtsbetrieb zu bezahlen.
Allerdings ist mit der Erbschaft auch ein Betrag von 750.000 Dollar verbunden, der den Professor mit dem Lebenswandel seiner Schwester versöhnt. Doch an die Erbschaft ist eine Bedingung gebunden: In Näglers Familie muss sich innerhalb einer bestimmten Frist die gleiche moralische Entgleisung ereignen, für die er einst über seiner Schwester den Stab gebrochen hatte. Professor Nägler will seine Tochter dazu bringen, ihren Liebsten nicht zu heiraten, und trotzdem schwanger zu werden, um die Bedingung des Testaments erfüllt zu sehen. Natürlich stößt dieser Plan auf völliges Unverständnis. Letzten Endes kommt ihm ein Zufall zur Hilfe..
Regie
Maria Klostermeier-Hupe